Mein Stolz: Die Trockenmauer 2019-12-18 Ahnung vom Indian Summer 2019-11-22 Kriegerische Pflanze auf dem Friedenspfad 2019.10.19 Gartengeschenk aus Japan: Kirengeshoma 2019-08-25 Deinanthe, die verschämte Tante 2019-07-31 Freiland-Orchideen - keine Hexerei 2019-06-20 Usambaras Garten-Schwestern 2019-05-25 Mythos einer Blume: Adonisröschen 2019-04-14 Wo die Osterglocken läuten 2019-03-24 Galanthomania für unter 10 € 2019-02-23 Blüten essen - wie barbarisch!? 2019-01-27
Da bei der Grundgestaltung des Gartens viele große Ruhrsandsteinbrocken nicht benötigt worden waren, wollte ich die Böschung mit den übrig gebliebenen Steinen als Trockenmauer gestalten. Das Aufschichten der Steine hat mich damals viel Mühe, Schweiß und Rückenschmekzen gekostet. Natürlich habe ich darauf geachtet, dass keine durchgängigen senkrechten Spalten entstanden, d Heute sind Mauer und Mauerkrone über und über mit Pflanzen bedeckt. Bei der Bepflanzung war es für die Pflanzenvielfalt ein Vorteil, dass der zur Straße weisende flachere Teil eher sonnig ist, der an der Garagenseite hingegen ziemlich schattig. Zur Straße hin stehen auf der Mauerkrone einige halb gefüllte „Syltrosen“ (Rosa rugosa), die ich von An diese Gruppe schließen sich auf der Krone und in der Mauer viele trockenverträgliche Pflanzen an: verschiedene Steinbreche, Fetthennen und Nelken, aber auch Schleifenblume, Filziges Hornkraut, Federgras, Moschusmalve und Weinraute fühlen sich dort wohl. Der Pflanzenteppich reicht bis auf die Auffahrtpflasterung herab. Zum schattigen Bereich hin streiten sich Lampenputzergras (Pennisetum), Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum), verschiedene Farne, Kleine Wiesenraute (Thalictrum minus) und Gelber Lerchensporn (Pseudofumaria lutea) um das Licht. Den Abschluss an der Garage bildet eine sehr hellgrün-gelb gefärbte Heuchera. Einen Stammplatz hat dort auch im Frühjahr Fehler habe ich natürlich auch gemacht. Der Blaurote Steinsame (Lithospermum purpurocaeruleum), den ich an vielen Straßenböschungen wild wachsend in Portugal gesehen habe, blüht in einem wunderschönen Tiefblau. Die bogig überhängenden Triebe wurzeln, sobald sie Bodenkontakt finden. Im Laufe der Jahre durchdringt der Steinsame dann alles, was in seiner Nachbarschaft ist, mit seinem festen, zähen Wurzelgeflecht und ist kaum zu entfernen, was mir bisher auch nicht vollständig gelungen ist. Schade um das schöne Blau, aber das ist zu viel Ärger. Zwei Pflanzen möchte ich besonders hervorheben: Da ist zum einen ein Mauerklassiker, die
Für Insekten jedenfalls ist die Trockenmauer über lange Zeit des Jahres ein Eldorado. Und für mich mein Stolz. Literatur: https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/schritt-fuer-schritt/trockenmauer-bauanleitung-5261; https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/22640.html
Ahnung vom Indian Summer
So ist es eher Zufall, dass ich mich mit diesem Thema befasse. Auslöser ist kein Baum, sondern ein kleiner Strauch, die Kulturheidelbeere (Vaccinium corymbosum), hier die Sorte 'Blue Dessert'. Seit eineinhalb Monaten schon zeigt sie ihr buntes Farbenspiel, von Relativ kurz ist hingegen das Schaupiel der Laubfärbung bei der Felsenbirne (Amelanchier Rotbraum verfärbt sich bei mir auch eine Himbeersorte, die sich darin von allen anderen Himbeeren unterscheidet , die Herbsthimbeere der Sorte 'Malling Passion'. Auch im Staudenreich gibt es herbstliche Rotverfärbungen. Die Sorte Monarda didyma 'Bee happy‘ der Indianernessel, die auch feuerrot blüht, färbt gerade einen Teil der Bätter in einem dunken Lila. Es gibt eine Gemeinsamkeit dieser vier unterschiedlichsten Pflanzen mit herbstlicher Natürlich, nein. Auch die japanischen Zierkirschen verfärben sich orangeerot, die aus Ostasien stammenden Bergenien können über den ganzen Winter hin eine sehr hellrote Blattfarbe zeigen und selbst der heimische Blutstorchschnabel (Geranium sanguineum) sticht mit einem dunklen Rot-Lila Verfärbung aus dem Einerlei hervor. Un dennoch: Vielfach scheint bei den Eurasiern, wie Hainbuche, Buche & Co., wohl eher die Verfärbung in Gelb und Ocker zu überwiegen, nicht in Rot. Literatur: https://www.gartenberatung.de/gehoelze/gehoelze_mit_auffallend_schoener_herbstfaerbung.htm; https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/ziergaerten/herbstfaerbung-wie-entsteht-sie-3251; https://bradfisch.de/media/bradfisch-tabelle-herbstfaerber.pdf Bezugsquelle für Himbeere und Heidelbeeren: https://www.lubera.com/de/shop/
Kriegerische Pflanze auf dem Friedenspfad
Eisenhut war im Mittelalter die Bezeichung für einen zu Kampfzwecken getragenen Helm. Auf dem Kupferstich von Albrecht Dürer "Ritter, Tod und Teufel " von 1513 trägt der Ritter einen solchen Eisenhut. Die Ähnlichkeit dieses Helms mit der Blüte der Eisenhutpflanzen ist geradezu verblüffend. Man muss sich nur noch vorstellen, dass das Visier des Helms heruntergeklappt ist. Sprechender kann ein Pflanzenname gar nicht sein. Hinzu kommt, dass der aus dem Altgriechischen entlehnte lateinische, botanische Name des Eisenhuts "Aconitum" soviel wie "unbesiegbar" heißen soll (Mattson sh. unten). Eine wahrhaft kriegerische Pflanze also. Das düstere Dürer- Bild mit dem personifizierten Tod mit Stundenglas legt aber auch noch eine andere Parallele zum pflanzlichen Eisenhut nahe, gilt dieser doch als die giftigste Wildpflanze Europas. Also Hände weg von dieser giftigen Gefahr? Ganz wörtlich empfehlen viele Artikel über den Eisenhut, diesen nicht mit bloßen Händen anzufassen. Bei Denn im Garten ist der Eisenhut ein friedlicher und wenig Ärger bereitender Gesell. Er macht keine Ausläufer, ist ziemlich standfest, samt sich nicht unmäßig aus und akzeptiert wohl die meisten Bodenverhältnisse. Schnecken wissen wohl, dass er giftig ist und verschmähen ihn. Alle Eisenhutarten sind unbestreitbar sehr schöne Pflanzen. Eisenhüte haben sowohl beindruckende Einzelblüten, deren Helmform den Betrachter faszinieren kann, als auch kompakte von ferne leuchtende meistt blaue Blütenstände. Die blauen Formen haben ein in der Natur gar nicht so Der bekannteste Eisenhut ist der Bergeisenhut, Aconitum napellus, der wild z..B. in den Alpen vorkommt und den jeder Bergwanderer schon einmal gesehen haben müsste. Er blüht im Juni und Juli, wächst in Garten etwa 1 m hoch, hat schöne blaue mittelgroße Blüten und sät sich gelegentlich mäßig aus, wenn man die ansehnlichen Fruchtstände nicht abschneidet. In meinem Garten steht er in der Nähe des Wassergrabens zusammen mit Wieseniris (Iris sibirica) und gefüllter weißer Bertramsgarbe ( Achillea ptarmica). Im Schatten eines Flieders steht eine weiße Form, von der ich Jetzt im Oktober gibt sich der größte und wohl auch schönste meiner Eisenhüte die Ehre, der Herbsteisenhut, Aconitum carmichaelii der Sorte 'Arendsii'. Die Blüten sind dunkelbau und Zugeben muss ich aber auch eine Dauerniederlage. Seit Jahren versuche ich, kletternde Eisenhutarten in meinem Garten anzusiedeln. Bisher sind alle Versuche z.B. mit Aconitum hemsleyanum 'Red Wine' (den Saft davon sollte man besser nicht trinken) gescheitert. Dabei wäre das doch die Abrundung des kriegerischen Pflanzensortiments der Eisenhüte. Denn die Ritter mussten auch über die Burgmauern hochklettern, um die Festung einzunehmen.
Literatur: Mariana Mattson, Gartenpraxis 2019, Heft 8, S. 9-13; https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/eisenhut Bezugsquellen: Staduen Wwichmann mit einem umfassenden Angebot https://shop.stauden-wichmann.de/ Stauden Stade https://www.stauden-stade.de/
Vor etwa 15 Jahren sah ich es zum ersten Mal, das patagonische Eisenkraut: in der formalen Anlage des Benrather Schlossgartens. Ich hatte ziemliche Mühe herauszufinden, um welche Pflanze es sich handelte, weil sie ziemlich unbekannt war. Verbena bonariensis ist der botansiche Name, weil die Pflanze zuerst in Buenos Aires gefunden wurde. Peter Janke, einer der kreativsten aktuellen Gartengestalter in Deutschland, baute aus den standfesten hohen Verbenen eine Zugangs"allee" zu seinem Schaugarten "Hortvs" in Hilden, nutzte sie also auch für eine formale Gestaltung. Heute hat man eher den Vorteil der Verbene für naturnahe Pflanzungen entdeckt. Und nachdem Stadtgärtner Die Gründe für diese Karriere sind leicht nachvollziehbar. Die Verbene hat eine extrem lange Blütezeit von Juni bis Oktober. Obwohl sie sehr filigran gebaut ist, ist sie sehr standfest, ihre hohe schlanke Gestalt gibt ihr eine hervorragende Wirkung insbesondere zusammen mit kleineren Stauden, über denen ihre Blüten schweben. Dab ei brauchen sie nur einen sehr kleinen Standplatz. Ihre kleinen lilabauen Blütenstände sind unaufdringlich, so dass sie sich jeder Umgebung anpassen, Sie mögen jeden Boden und sie vertragen gut Trockenheit, was immer wichtiger wird. Milde Winter übersteht die Verbene; wenn nicht, gibt es genügend Sämlinge, die Die südamerikanische Verbena bonariensis hat noch eine nordamerikanische Schwester, die nicht ganz so populär ist, und ich weiß nicht, welcher meine größere Zuneigung gilt. Auch Verbena hastata, die Lanzenverbene, ist ein Sonnen- oder mindestes Halbschattenkind. Sie liebt normalen Gartenboden und blüht ebenfalls sehr lange im Spaätsommer und Herbst. Ihren Namen hat sie, weil die kleinen blauen Einzelblüten auf den rispigen Blütenständen von unten nach oben kranzförmig aufblühen, so das sie einer Lanze oder vielleicht sogar besser einer Kerze ähneln. Sie wird etwa 50 cm hoch und hat bei guten Bedingungen viele Blütenstände, die breit nebeneinander stehen, so dass sie kandelaberförmig wirkt. Sie soll sehr winterhart sein. Ich habe sie vor vielenJahren bei Hortvs in Beide Verbenen, vor allem aber Verbena bonariensis, sind wichtige Herbstnahrungsspender für Schmetterlinge, Hummeln und Wildbienen. Es gibt also viele Gründe, ihre Pflanzung nicht nur den Stadtgärtnern zu überlassen. Dass sie ein wenig im Garten herumvagabundieren, sollte man mit gelassener Spannung - Wo werden sie uns denn jetzt wieder überraschen? - hinnehmen.
Literatur: https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/eisenkraut-verbene/patagonisches-eisenkraut Bezugsquelle: Fast jede gute Staudengärtnerei, z.B. https://www.stauden-stade.de/
Gartengeschenk aus Japan: Kirengeshoma "Konnichiwa!" (こんにちは) Japan hat uns nicht nur die japanischen Gärten beschert, die eine ganz andere Stimmung vermitteln als die Gärtem der europäisichen Trradition, sondern ist auch Heimat vieler unserer Gartenstauden. Kein Wunder, denn es sind in Japan 7.000 Pflanzen heimisch, in Deutschland hingegen nur In meinem Garten stehen zwei Exemplare. Das eine im Halbschatten wird 2 m hoch, das andere im vollen Schatten nur 1 m und ist zur Zeit noch knospig, während das andere schon 14 Tage lang blüht. Beide sind recht standfest und benötigen inzwischen einen Platz von einem halben Quadratmeter, wuchern aber überhaupt nicht. Es gibt noch eine andere Wachsglockenart, Kirengeshoma koreana, die, wie der Name sagt, aus Korea stammt und die etwas größer wird und deren Blütern sich etwas weiter öffnen. Aber sie auch noch zu pflanzen, dafür fehlt mir wohl dann doch der Platz. Der fast Gibt es gar nichts zu meckern? Ja doch, ein klein wenig. Die verblühten Blüten werden an den Spitzen schnell grau und unansehnlich, ohne dass die Blüten gleich abfallen. Aber das ist schon Meckern auf hohen Niveau. "Mata ne!" (またね) https://stadtpark-guetersloh.de/japanische-wachsglocke/; https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/wachsglocke/wachsglocke-kirengeshoma-palmata Bezugsquellen für beide Kirengeshoma Arten: https://www.pflanzenversand-gaissmayer.de/index,de.html; https://www.stauden-stade.de/
Deinanthe, die verschämte Tante
Warum das Attribut "verschämt"? Das hängt mit den Blüten von Deinanthe zusammen. Sie sind nach unten gerichtet oder maximal zur Seite, so dass der flüchtige Betrachter Warum Tante? Weil es uns wohbekannte Verwandte gibt, denn die botanische Gattung Deinanthe gehört zur botanischen Familie der Hortensiengewächse. Deswegen führt die Deinanthe auf deutsch den wenig schönen Namen Scheinhortensie. Deinanthe caerulea (die bläuliche) aus meinem Garten hat noch eine weiß blühende Schwester, Deinanthe bifida. Außerdem gibt es Sorten, die aus Kreuzungen beider Arten entstaden sind. Mir macht in diesem Jahr die viele Sone Probleme mit den beiden Pflanzen, denn sie mögen Schatten oder Halbschatten, Sie stehen bei mir aber eher etwas zu Bezugsquellen: Staudenfan mit schönen Fotos und Erläuterungen https://www.staudenfan.de/Stauden/Deinanthe.html; Sarastro Stauden https://shop.sarastro-stauden.com; Allgäu Stauden https://www.allgaeustauden.de.
Freiland-Orchideen - keine Hexerei
Vereinfacht gesagt, haben sie sechs Blütenblätter, drei äußere udndrei innere, wobei die unterste der drei inneren zur vergrößerten Lippe ausgebildet ist, auf der die Bestäuberinsekten landen können. Zieht man eiene gedachte senkrechte Linie durch die Orchideenblüte, dann sind beide Seiten spiegelbildlich symmetrisch. Bei den Frauenschuhorchideen sin die drei inneren Blütenblätter zum Schuh zusammengewachsen, so dass die Insekten hineinfallen. Beim Herauskrabbeln müssen sie an der Entschuldigung, das musste sein. Denn auf den ersten Blick sehen auch meine Orchdieen sehr uterschiedlich aus. Da ist zunächst Stendelwurz 'Sabine', eine Züchtung aus der amerikansichen Riesenstendelwurz Epipactis gigantea) und der europäischen Sumpfstendelwurz (Epipactis palustris). Trotz der Herkunft braucht sie keinen Sumpf, sondern wächst gut im Halbschatten, wenn der Boden nicht zu trocken ist. Diese Pflanze ist sehr robust, denn sie gehört zu den wenigen Orchideen, die kurze Ausläufer bilden, so dass man bald einen kleinen Bestand davon hat. Ich nutze sie als Randbepflanzung. Dringt sie zu weit ins Beet vor, dann werden die Ausläufer eben entfernt. Die zarte Schönheit der Blüten kann man von oben kaum erkennen, eigentlich müsste man sie erhöht pflanzen, was aber dann zu trockenem Boden führen dürfte. Wieder ganz anders sieht das dunkelrot blühende Übersehene Knabenkraut Blickfanghöhepunkt sind natürlcih die drei Frauenschuhorchideen, die ihre Blüte anders als die vorigen Orchideen schon im Mai bis Anfang Juni hatten. Weitere Fotos von europäischen Wildorchideen finden Sie unter dem Menüpunkt Fotogalerie in der Bildergalerie Montenegro. Übrigens: alle meine Orchideen sind sehr langlebig und stehen mindestens schon 10 Jahre im Garten. Und das kann sicher noch sehr lange so weitergehen, außer die unterirdischen Liebhaber sollten zu großen Gefallen an ihren Knollen finden. Bezugsquellen: https://www.orchideen-wichmann.de; Frosch Gartenorchideen https://www.cypripedium.de; Gartenbau Härtl https://www.ihrgartenbau-haertl.com
Das Usambaraveichen (Saintpaulia ionantha) ist ein Gesneriengewächs, das aus dem gleichnamigen Gebirge in Tansania stammt. Es gibt ca. 160 nahezu ausschließlich tropische Gesnerienarten. Einige andere haben es ebenfalls in unsere Zimmer geschafft, wie die Drehfrucht (Streptocarpus) oder der Schiefteller (Achimenes). Drei Gattungen allerdings kommen nicht weit von unserer Heimat in den Gebirgen Südeuropas vor und sind winterhart, also Den Pyrenäen-Felsenteller (Ramonda myconii) habe ich schon lange mit wechselndem Erfolg. In diesem Jahr blüht er leider nicht. Stattdessen war mir beim Osterurlaub in Montenegro das Glück beschieden, eine andere Unterart der Ramondas zu sehen: Ramonda serbica. Der serbsiche Felsenteller fand sich in Massen in einem Felsband an einer Straße hoch über dem Skutarisee. Es gibt Momente, da schlägt einem Pflanzenliebhaber das Herz einfach höher. Das war ein solcher Augenblick für mich. Einfach beeindruckend fand ich, wie die blühenden Ramondas sich bei heftigem Wind in den senkrechten Fels krallten. Und dieses Erlebnis war Auslöser dafür, den südeurpäischen Gesnerien diesen Blog zu widmen. Ramondas haben wie auch die beiden weiteren nahen Schwestern des Usambaraveilchens eine immergrüne Rosette dunkelgrüner runzlicher Blätter und ihre hellblauen Blüten mit den fünf Blütenblättern sehen denen des Usambaraveilchens richtig ähnlich. Sie brauchen alle eher schattige, leicht feuchte und dennoch durchlässige Steinpartien zum Gedeihen im Garten.
(Die dritte Schwester, Jankaea heldreichii ist eine Pflanze vom thassalischen Olymp und wohl die schwierigste in Gartenkultur. Bisher habe ich es mit ihr noch nicht probiert.) Spannend finde ich, dass es über so viele Kilometer Entfernung und in so unterschiedlichen Klimazonen verwandte Pflanzen gibt, die sich Literatur: Dimitrij Trofimov, Winterharte Gesneriengewächse, der Staudengarten , Mitgliederzeitschrift der Gesellschaft der Staudenfreunde, 2019, Heft 2, S. 16-23 Sven Nürnberger/Thomas Eidmann, Gesnerien für anspruchsvolle Standorte, Gartenpraxis 2014, Heft 9, S. 30-35 Bezugsquellen: staudengaertnerei-eidmann.de (hat alle drei Arten, z.T. auch Unterarten); Kilians Staudenkulturen kilian@my-lohfelden.de (Ramonda in Sorten; Haberlea)
Mythos einer Blume: Adonisröschen Schöne Menschen leben gefährlich. Der schönste jemals auf der Welt lebende junge Mann soll nach verschiedenen Erzählungen der Antike Adonis gewesen sein. Und es ist klar, dass sich Aphrodite, die ebenfalls einmalig schöne Göttin der Liebe, sofort in ihn verliebte. Eifersüchtig beobachtete der Göttervater Zeus das lustwandelnde Liebespaar. Weil Aphrodite ihm keine Beachtung schenkte, sann er auf Rache. Zu Hilfe kam ihm sein Kumpan, der Kriegsgott Ares. Als Adonis auf der Jagd war, verwandelte sich Ares in einen wilden Eber und verletzte Adonis mit seinen Hauern so schwer, deass dieser starb. Mit dem Herzeleid von Aphrodite hatte die Götterwelt Erbarmen udn so wurde jeder Blutstropfen des Gemeuchelten zu einer rot blüheden Blume, dem Sommeradonisröschen, das auch den Volksnamen Blutströpfchen hat. Aphrodite blieb aber weiter untröstlich
Auch im Garten braucht das Frühlingsadonisröschen einen sehr durchlässigen, kalkhaltigen, steinigen Boden, um zu gedeihen. Bei mir steht es seit Jahren am obere Rand eines geneigtenSteingartens und fühlt sich Nah verwandt mit dem Frühlingadonisröschen ist das ebenfalls gelb blühende Adonis amurensis aus Siblrien, das leider bei mir nur einmal geblüht hat und jetzt nur noch sein schönes gefiedertes Laub zeigt. Vielleicht hiflt Verpflanzen. A. amurensis ist eine Liebhaberpflanze. Von einem dänischen Gärtner habe ich eine Liste mit über 20 Sorten gesehen. Mir würde es reichen, diese eine Pflanze wieder zum Blühen zu bringen. Das Sommeradonisröschen/Blutströpfchen (Adonis aestivalis), welches das aus den Wunden des Adonis tropfende Blut symbolisiert, war früher ein häufiges Getreidebeikraut und ist heute selten geworden. Es ist einjähirg und hat relativ kleine, aber selbstverständlich rote Zungenblüten mit schwarzem Grund, die wie beim anderen Adonsiröchen kreisrund um Stau0bfäden und Narbe angeordnet sind. Ich habe es nur einige Male gesehen und kann leider kein Foto bieten. Zurück zum eigentlichen Helden dieser Geschichte, dem fröhlich strahlenden Frühlingsadonisröschen. Es ist ein Nutznießer des Klimawandels mit Wo bleiben nur die heutigen Aphroditen?
Informationen zu Standorten des Frühlingsadonsiröschens in Deutschland: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/pflanzenportraets/wildpflanzen/04627.html; http://lpv-wuerzburg.de/cms/phocadownload/heilkraut_01_adonisroeschen.pdf; http://www.kuelsheimer-gipshuegel.de/main.php?page=flora.php&sprache=de Bezugsquelle: Gärtnerei Naturwuchs http://www.garden-shopping.de/shop/artikel_205932.html
Sehr viele großblütige Zwiebelpflanzen, die bei uns heimisch sind, gibt es nicht. Viele wissen aber auch nicht, dass ganz in der Nähe, in der Eifel, eine Narzisse, die Gelbe Narzisse oder Osterglocke, botanisch Narcissus pseudonarcissus, wild wächst. Üblicherweise im April, aber witterungsabhängig, blühen Tausende von Narzissen zum Beispiel im Perlenbachtal. Wer ein wenig Sinn für die Wunder der Natur hat, muss die Narzissenblüte in der Efiel eigentlich mal gesehen haben. Mein eigener letzter Besuch liegt leider 11 Jahre zurück, aber die Bilder davon habe ich immer noch im Kopf.
Natürlich habe ich die Osterglocke (dieser deutsche Name gefällt mir am besten) neben anderen Arten und Sorten der Narzisse, deren Namen ich aber meist nicht mehr im Kopf habe, auch im Garten. Ich gebe zu, dass ich erst ein wenig mit den Osterglocken gefremdelt habe, weil ihre Übrigens ist ein wichtiger Vorteil aller Narzissen zum Beispiel gegenüber Tulpen oder Lilien, dass die unterirdischen Gartenfreunde, die Wühlmäuse, sie in Ruhe lassen. Narcissus pseudonarcissus ist nciht die einzige mitteleuropäische Narzissenart. Daneben gibt es die weiß blühende und statt einer Trompete mit einer kleiner gelben Schüssel asusgestattette Narcissus poeticus, die Dichternarzisse, und die ihr sehr ähnliche, windradartige Narccisus radiflorus (Sternnarzisse). Auch die Dichternarzisse habe ich natürlich im Garten. Sie blüht aber erst später. In den Julischen Alpen in Slowenien habe ich sie vor Jahren gesehen und traute meinen Augen nicht. Die weißen Narzissenblüten standen in Massen so dicht beieinander, dass ich die Narzissenwiese von weitem zunächst für ein Schneefeld gehalten hätte, wenn dies angesichts der Jahreszeit und der Höhenlage nicht unmöglich gewesen wäre. Ein wahrhaft poetischer Anblick. (sh. Erratum unten) Bezugsquellen: Michael Camphausen: https://www.michaelcamphausen.de/pflanzen/narcissus-pflanzenliste/ Staudengärtnrei Gaissmaier: https://www.pflanzenversand-gaissmayer.de/shop.php?mode=show_group&group=949C5997AC234B9C8D8975893ED229DD&sort=&s=20&limit=10 Horst Gewiehs, Blumenzwiebeln: http://www.gewiehs-blumenzwiebeln.de/WebRoot/Store7/Shops/61425977/MediaGallery/Gewiehs,_Katalog_2018_Herbst-ohne_Geschaeftsbedingungen.pdf Erratum: Von einem aufmerksamen Leser wurde ich auf eine falsche Erinnerung hingewiesen. Danke. Die weißen Narzissenwiesen finden sich nicht in den Julischen Alpen, sondern auf dem Berg Golica in den Karawanken im slowenisch-österreichischen Grenzgebiet. Es scheinen auch dort nicht die Dichternarzssen zu sein, sondern wie auf dem obigen Foto des kalabrischen Standortes Sternnarzissen (Narcissus radiflorus), wie sich aus den Bildern dieser schönen Website ergibt, die man auf jeden Fall ansehen sollte, wenn man die Absicht hat, im April/Mai sich das einmal anzuschauen: https://exploringslovenia.com/2017/05/31/this-hike-will-blow-your-mind-golica-and-endless-fields-of-daffodils/.
Ausgehend von Großbritannien hat sich unter Schne In meinem Garten hatte ich bisher nur wenige Namenssorten von Schneeglöckchen und Sorten der herimischen Art G. nivalis. G. nivalis 'Flore Pleno' ist eine alte gefüllte Sorte, Eine gute Hilfe für Leute, die sich eine kleine Sammlung zulegen wollen ist der jetzt erschienene Artikel von Anne C. Repnow "Ausgezeichnete Schneeglöckchen" (Gartenpraxis In der Hoffnung auf Schnäppchen unter 10,00 € zog es mich am Sonntag, 17.02.2019, zum Schloß des Goldenen Galanthograls, dem Kloster Knechtsteden bei Dormagen. Unglaublich viele Besucher waren da, so dass ich Angst hatte, am Sonntag Mittag könnte alles schon verkauft sein. Mit einer Liste von Sorten der Begierde - die Schneeglöckchen sollten pagodenförmig sein oder einen gelben Fruchtknoten haben oder sechs gleich lange Mir gefiel G. 'Trympostor', pagodenförmig und mit einer grünen Zeichnung außen auf den äußeren Blütenblättern und innen grün-weiß gestreift, ebenso die inneren Blütenblätter, Kosten einer Pflanze 30.00 €. Trympostor ist ein Abkömmling der berühnten Sorte Trym (nicht der Sorte Trumps, wirklich, die gibt es). Trym soll das Problem haben, schlecht Tochterzwiebeln zu produzieren ist aber ein guter Vererber über Samen. Offensichtlich geht es bei der Schneeglöckchenzucht nicht anders als bei der Zucht von Pferden oder Hunden zu. Ohne Stammbaum geht gar nichts. Außerdem habe ich eine herbstblühende natürliche Art, G. reginae olgae für 12,00 € erworben. Schnäppchen der von mir gesuchten Sorten unter 10 € waren nicht zu finden; Mein Defilee vor den vielen unterschiedlichen Schneeglöckchen in Knechtsteden hat bewirkt, dass auch mich die Galanthomania ziemlich fiebrig gemacht hat. Trotz heftiger Entzugsempfindungen beließ ich es aber bei den beiden Zwiebelchen. Jetzt bin ich froh Ein Rotwein für 30 € wäre schnell aufgetrunken, beruhige ich mich, bei den Noch besser wäre es, eigene Sorten zu finden. Eine immerhin fand sich vor zwei Jahren in meinem Vorgarten unter den türkischen Schneeglöckchen dicht an einer Samthortensie. Die inneren Blütenblätter haben abweichend von der Norm eine grüne Zeichnung von oben bis unten, was wie ein kleiner Mensch aussieht (mit etwas Phantasie). Nach dem Finder habe ich es Galanthus elwesii 'Florian' getauft. Da e sich schon verdoppelt hat, habe ich es jetzt an eine gesonderten Platz gepflanzt. Leider glaube ich, dass diese Abweichung von der Norm häufiger vorkommt, also nichts mit Ebay. Hier wäre also ein Schnäppchen für unter 10,00 €. Bezugsquellen: www.michaelcamphausen.de; www.staudenfan.de; www.boschhoeve.nl; Literatur: Der Klassiker ist "Schneeglöckchen - Zauber in Weiß" von Günter Waldorf, DVA; alles über Schneeglöckchen im Internet unter http://www.galanthomanie.de/literatur.html
Blüten essen - wie barbarisch!? Zugegeben, man kann diese Auffassung vertreten. Es war die Reaktion einer Blog-Zuschrift , als ich im Dezember-Blog 2018 davon geschrieben hatte, dass man die Herbstkamelienblüten essen kann. Aber andererseits: Bei Pflanzen, die wir als Gemüsepflanzen einordnen, ist es eher selbstverständlich, auch die Blüten als essbar anzusehen. Dass Zucchini-Blüten, gefüllt, eine Delikatesse sind, dürfte allgemein bekannt sein und auch dass man die kleinen blauen Borretschblüten ebenso wie Schnittlauchblüten als nette essbare Dekoration verwenden kann. In Knospenform werden Artischocken und Kapern ohne Hemmungen verspeist. Die Barbareigrenze verläuft also da, wo das Land der Zierpflanzen beginnt und ich gebe es zu: Wer Blüten isst, kann sie nicht mehr bewundern. Aber man kann es ja so einrichten, dass man nur einen kleinen Teil davon isst und dann finde ich das jedenfalls nicht barbarisch, sondern durchaus interessant und spannend. Wenn man das Land der Barbaren im ursprünglichen Sinne wie die alten Griechen versteht, dann bedeutet es ja nichts anderes als das "fremde Land, dessen Sprache man nicht versteht". In diesem Sinne möchte ich mit Ihnen also jetzt in einem für Sie vielleicht noch fremden Land ein wenig spazieren gehen, indem ich ein paar essbare Blüten aus dem Reich der Zierpflanzen vorstelle, deren Blütengröße es lohnt, sie auf die Geschmacksprobe zu stellen.
Ich wil hier auch nicht näher auf die Klassiker, wie Rosen und Veilchen/Stiefmütterchen eingehen. Dazu gibt es genug nachzulesen. Die erste Blüte, die es mir vom Geschmack her angetan hat, ist die Taglilie (Hemerocallis). Essbar sind die Knospen und die morgens gepflückten Blüten. Da diese relativ fleischig sind, kann man sie z.B. in Butter anbraten, so dass ihr leicht nussiger Geschmack sehr gut herauskommt. Morgens zusammen mit Rührei oder als kleine Vorspeise - aus meiner Sicht sehr zu empfehlen. Etwas schwer fällt es vielleicht, Gladiolenknospen und frische Blüten auszubrechen, weil der Rest dann nicht mehr ansehnlich ist. Sie schmecken eher etwas säuerlich. Meist wird empfohlen, Gladiolenblüten als Zugabe von Salaten zu verwenden. Aber auch bei ihnen ist, um ihren Geschmack richtig einordnen zu können und für die Gladiolen die richtige Kombination mit einem Gericht zu finden, das Anschmoren in Butter ein guter Ratschlag. Diese Methode stammt von meinem Pilzlehrer Martin Knoop und gilt nicht nur für Pilze. (Sein vor Jahren erschienenes, immer noch beispielhaftes Pilzbuch gibt es im Internet antiquarisch).
Weil Blüten fast imme nur einen kleinen Teil der Pflanzengestalt ausmachen, können sie nicht die gleiche Rolle für die Ernährung spielen, wie Stiele, Blätter und Knollen. Wahrscheinlich gibt es deswegen auch kaum Rezepte für Gerichte, in denen Blüten die Literatur: Allein im Internet ist die Literatur unüberschaubar groß. Eine schöne Bildergalerie essbarer Blüten ist hier zu finden: http://www.wellness-for-human.de/ernaehrung/ernaehrungswissen-allgemein/essbare-blueten/index.html; https://www.hauenstein-rafz.ch/de/pflanzenwelt/sammelsurium/Essbare-Blueten.php; https://www.br.de/themen/ratgeber/inhalt/rezepte/essbare-blueten-blumen-pflanzen158.html ; ferner https://www.gartenzauber.com/essbare-bluten/; https://www.mein-schoener-garten.de/lifestyle/gruenes-leben/essbare-blueten-willkommen-der-bluetenkueche-7526; Buch: Claudia Költringer/Bettina Salomon, Essbare Blüten: 50 kreative Rezepte für Speisen & Getränke, 2015, BLV, 16,99 €
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